Die Bruderschaft

Die Ziele sind: der Andouille frönen und Geselligkeit, Freundschaft, Völkerverbindung, gute Trink- und Esskultur fördern.

Jeden 3. Montag im Februar wird das Kapitel der Bruderschaft im Val D’Ajol festlich eröffnet. Die Mengen drängen sich nahe am Umzug, der durch die Bailli, die „Großen Abhängerin“, angeführt wird. Diese wird assistiert vom „Maître des Archives“, vom „Chancelier Hérault“, vom „Conservateur du Musée“ und verteidigt durch den „Hellebardier“. Ein Umzug reich an Farben, viele Wein- und gastronomische Bruderschaften nehmen teil. Sie sind alle gekommen, um die Andouille zu feiern.

Jedes Jahr treten etwa 50 neue Aspirant*innen der fröhlichen Kohorte bei, die aktuell mehr als 3.000 in der Welt verstreute Mitglieder zählt.  Man kommt von weit her: aus Japan, Kanada, Marokko, Deutschland, Belgien, Luxemburg,  Niederlande, Schweiz und anderenorts.  Hohe Würdenträger der Kirche, der Politik, der Musik, des Films, des Fernsehens, des Journalismus und wichtige Beteiligte im Gastgewerbe sind den Reihen der Bruderschaft beigetreten. Es folgt ein gastronomisches, herzliches und von allen geschätztes Essen.   

In Deutschland wird alle zwei Jahre ein Kapitel durchgeführt, zu dem die französischen Gäste zahlreich anreisen. Zu jedem Kapitel können Aspiranten*innen einem Zeremoniell folgend aufgenommen werden.

Die Ränge innerhalb der Bruderschaft:
Dépendeur  – Abhänger
Tasteur  assermenté – vereidigter Genießer
Goûteur juré – vereidigter Abschmecker

Aufnahmebedingungen: guter Leumund und Vorschlag durch einen Paten. Während der Inthronisation legen die Kandidat*innen ein symbolisches Versprechen ab: Die Andouille immer zu achten und ihr Ansehen zu fördern, immer ein/e gastfreundliche/r, gesellige/r, fröhliche/r und hilfsbereite/r Bruder/Schwester zu sein und die junge Generation im Sinne der Verehrung der Andouille zu erziehen. Letztlich: oft und wenn möglich, jedes Jahr, die Foire aux Andouilles zu besuchen.

Deutscher Kapitelrat und Verantwortliche

Kapitelräte: 
Bailli – Große Abhängerin Beate Keck
Ambassadrice –Botschafterin  Martina Franzen
Trésorier – Schatzmeister Jürgen Keck
Archives – Schriftführer Jürgen Besler    

Würdenträger in Le Val D‘Ajol

Kapitelräte :
Präsident  – Gérard VANÇON
Vize Präsidenten – Jacques RACADOT &  Eric BONGEOT
Beirat Informatik – Michel ANDRE
Trésorier Schatzmeister – Bernard KAISER
Stellv. Schatzmeister – Philippe BIETTE
Présidente d’Honneur – Marianne ANDRE-DURUPT

Andere Würdenträger:
Großer Abhänger – Jacques RACADOT 
Beirat für Verbindungen mit Bruderschaften – Claude-Louis CONTOUX 
Schriftführer, Archive – Marianne ANDRE-DURUPT              
Ehrenbürger der Stadt – Gerhard Franzen, FFCSI

Kontakt

Beate und Jürgen Keck
c/o AKZENT PARKHOTEL TREBBIN, Parkstraße 5, 14959 Trebbin
Tel.: 033731 – 710 und Fax: 033731 – 71111
info@parkhotel-trebbin.de  und  www.parkhotel-trebbin.de

Die Geschichte der Bruderschaft

« Foire aux Andouilles » und « Confrérie des Taste-Andouilles du Val D’Ajol »

15. Februar 1965 : Die Gründung « Docte, Insigne et Gourmande Confrérie des Taste-Andouilles et Gandoyaux du Val D’Ajol ».

Genauer gesagt begann es am 17. Februar 1964, dem Tag der uralten « Foire aux Andouilles » (Markt der Andouille). Wenn René COLLE nicht, wie jedes Jahr, seinem  gastronomischen Freund Robert PETITJEAN vom „Hotel du Cygne“ (Hotel zum Schwan) Andouilles und Gandoyaux mitgebracht hätte, um diese zum Mittagessen zu bereiten, welches er mit seinen Freunden teilte ; wenn Luc, der Kellner, sich nicht geirrt hätte, in dem er dieses wohlriechende Gericht dem René BOLMONT, Stadtdirektor, statt dem René COLLE serviert hätte  — vielleicht wäre nie etwas passiert.

Charles LAPREVOTE, Journalist, Bereichsleiter des « Est Républicain » in  Remiremont, gekommen, um über den Wurstmarkt zu berichten, saß also am Tisch von René BOLMONT. Er fand die Andouille so köstlich, dass er feierlich  erklärte, « diese Wurstware der ganzen Welt bekannt zu machen ». 

Im Laufe des Jahres, publizierte der hochwürdige Dominikanerpater LELONG seine « Zelebration der Andouille », in welcher er vergaß, von der Andouille vom Val D’Ajol zu sprechen. Welche Gotteslästerung! Daher die Einladung von Charles LAPREVOTE an den hochwürdigen Pater LELONG zum Wurstmarkt 1965, um durch Sehen und Schmecken diese famose Andouille zu entdecken. 

An diesem Tag, 15. Februar 1965, verließen der Pater LELONG und sein Verleger  Charles MOREL um fünf Uhr morgens Paris, telefonierten aus Bar-sur-Aube, um mitzuteilen, dass sie wegen Glatteis blockiert seien und umkehren müssten. Etwas enttäuscht, haben sich die Gäste dennoch an den Tafeln des Hotels „Zum Schwan“ niedergelassen, um mit großem Appetit dieses exzellente Essen zu genießen, welches ihnen Robert kredenzt hatte. Zur großen Überraschung aller, mitten beim Essen, erschienen der Pater LELONG und sein Verleger, nachdem sie das Glatteis besiegt hatten gegen 13:23, um die Köstlichkeiten zu teilen.

Ihnen wurde applaudiert und sie ließen sich vor einen großen Teller garniert mit « Sauereien » nieder. Pater Leong erklärte, dass die Andouille vom  Val D’Ajol höchster Hymnen würdig sei. Er wiederholte die unbestreitbaren Verdienste der Andouille vom Val d’Ajol in jede Kamera, in jedes Mikrofon.   Und in einer fröhlichen Umgebung wurde an diesem famosen 15. Februar 1965 die Bruderschaft im Beisein des Paters LELONG, des Graf BUYER, Bürgermeister von Le Val D’Ajol und einer Gruppe von lustigen Gesellen gegründet und durch die Medien mit viel Humor lanciert. 

Während einiger Monate, haben  C. LAPREVOTE und seine früheren Freunde vom AFN, die Bruderschaft auf ihre Schulter getragen, bevor sie diese dem Initiativverein vom Val D’Ajol übertragen haben. Robert GALLAIRE, Vorsitzender der Metzgerinnung und selber einer von ihnen wurde zum Großen Abhänger gewählt. Es folgte die gesamte Mannschaft: Maître des Archives (Marianne DURUPT), Grand Argentier (Marcel PIERRE), Chancelier Hérault (Georges GALLAIRE), Maître des Délices (Michel GRANDCOLAS) Dépendeur Plénipotentiaire (Olivier DURAND), Maître des Cérémonies (Paule COURROY), Dépendeur Honoris Causa, Maître Dégustateur, Goûteur Juré, starteten ins Abendteuer geführt durch den Hallebardier François SIMONIN. 

Im Jahre 1966 wurde im Beisein von Pierre Bonte und des Sous-Präfekten das nationale Museum der Andouille eröffnet. Seit 1967 vergib die Bruderschaft jährlich den literarischen Andouille Preis. 1967 wurde der Andouille Platz eingeweiht. In 1968 wurde die Vermählung die « Fillette von Pouilly » mit der Gandoyau im Rathaus des 6. Arrondissements von Paris vermählt und der künstlerische Andouille Preis  kreiert. In 1984 wurde die Markenbezeichnung  « Andouille du Val-d’Ajol » beim INPI eingereicht.  In 1999 wurde das Festkomitee gegründet. Bei vielen Gründungen von Bruderschaften fungierte die Bruderschaft als Schirmherrin zur Seite. Sie organisierte seit 1995 in der Stadt die Woche des guten Geschmacks und wurde als bedeutende Gemeinde des Geschmacks im gleichen Jahre auserkoren.  Sie führte das Projekt « Küche in Feier Laune » ein, nahm an vielen gastronomischen Veranstaltungen teil (Saarmesse in Saarbrücken,  Landwirtschaftsmesse, Lothringische gastronomische Woche am Eifelturm usw.) . Anlässlich der Durchführung verschiedener Kapitel, so auch in ihrer Bailliage Deutschland, in dem sie viele gastronomischen und Weinbruderschaften empfing, wurden  über 3.000 Personen aufgenommen. 

Letztlich hat sie die Foire aux Andouilles entwickelt. Dieser Wurstmarkt erstreckt sich über drei Tage mit dem Genuss-Salon,  dem Salon des regionalen Buches, dem festlichen Kapitel und in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen verschiedene  Aktivitäten, so am Sonntag der Flohmarkt, der Festumzug mit Wagen und Musikkapellen. So wurde der Markt zu einer der wichtigsten und meist besuchten Veranstaltungen der Region.  In 2015 feierte die Bruderschaft ihr 50. Bestehen, dies unter dem Thema des Karnevals. Dieses Fest hat alle Rekorde im Punkte Inthronisationen und Beteiligung übertroffen. Inzwischen verfolgt die Bruderschaft seinen Weg voller Humor, in dem sie den Reichtum an Gastronomie und den Geist der Gastfreundschaft verteidigt. 

Der Grundstein zum Deutschen Zweig der Bruderschaft wurde in der bereits oben genannten Beteiligung an der Saarmesse in 1972 gelegt. Dies war die erste Ausfahrt ins Ausland. Auf dem dort durchgeführten Kapitel wurde Gerhard FRANZEN (+ Januar 2022) zum ersten deutschen Wurstbruder aufgenommen. Die menschliche Verbindung war gelegt und wuchs ständig. Es fanden jährliche Kapitel in Homburg/Saar oder Saarbrücken statt. Nach der Wende wurde mit der Ausdehnung auf das Land Berlin-Brandenburg,  dann in 1996,  offiziell die selbstständige Deutsche Bruderschaft mit eigenem Kapitelrat und eigenem aktiven Bruderschaft Leben gegründet.

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